Kunst am Bau München

Kunst
am Bau
München

Dellefant, Max

Objekte

Josef-Hofmiller-Gymnasium (Freising)
Nanga-Parbat-Straße/Welzenbachstraße

 

Leben und Werk

Max Andreas Dellefant stammte aus einem künstlerischen Haus. Sein Vater Max (1883-1953) war Lehrer in Nymphenburg und Kunstmaler. Am 9. September 1907 wurde Max Dellefant in München geboren. Ungewöhnlich ist sein Name: Im 18. Jahrhundert waren die Vorfahren aus dem Friaul (Ravascletto) eingewandert. Bei der Einbürgerung in Dillingen im 18. Jahrhundert änderte die Familie ihren Namen „De Infanti“ in Dellefant. Ab dem frühen 19. Jahrhundert lebte die Familie in München. Max Dellefants Großvater Matthias Dellefant (1815-1895) war Abgeordneter des Bayerischen Landtags. Max Dellefant besuchte zwischen 1914 und 1918 die Volksschule in Nymphenburg und anschließend das Wittelsbacher-Gymnasium in der Marsstraße, wo er 1927 das Abitur machte. Nach einem Baupraktikum schrieb sich Dellefant im selben Jahr für das Studienfach Architektur an der Technischen Hochschule München ein und studierte dort unter anderem bei den Professoren German Bestelmeyer und Robert Vorhoelzer. Am 30. Juli 1932 erhielt Dellefant nach erfolgreichem Studienabschluss den akademischen Grad eine Dipl.-Ingenieurs. Nach einem längeren Referendariat bei der Oberpostdirektion München (OPD), ab 1933 Reichspostdirektion München, schloss sich 1934 die Staatsprüfung an. Fortan war Dellefant Staatsbaumeister und konnte damit in der staatlichen Bauverwaltung arbeiten. Zunächst bei der Bauverwaltung der Luftwaffe, seine erste Stelle: Beim neuen Flughafen Schleißheim hatte Dellefant ab 1935 die Bauleitung.

In dieser Zeit versuchte Dellefant, in städtische Dienste bei der städtischen Bauverwaltung in seiner Heimatstadt zu kommen, allerdings erfolglos: kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 hatte sich Dellefant in seiner Zeit des Referendariats bei der Oberpostdirektion mehrfach ablehnend gegenüber dem neuen Regime geäußert. Ein Kollege denunzierte Dellefant daraufhin bei der politischen Polizei. Auch wenn das anschließende Ermittlungsverfahren gegen Max Dellefant wegen Beleidigung der Regierung alsbald eingestellt wurde, gab es nun eine Akte über ihn. Genau wegen dieser Akte lehnte Karl Fiehler, Oberbürgermeister der „Hauptstadt der Bewegung“, wie die Landeshauptstadt ab 1933 genannt wurde, den Wunsch Dellefants, in städtischen Diensten zu arbeiten, im Februar 1937 ab. Dellefant ging 1938 in städtische Dienste, allerdings bei der Stadt Augsburg, wo er als Lehrer beim den Gewerblichen Fachschulen arbeitete. Das Kriegsende erlebte Dellefant in Augsburg. Bald zog es ihn nach München zurück, wo er schon vor 1945 Ständiger Mitarbeiter der Nymphenburger Porzellanmanufaktur und beim Bayerischen Kunstgewerbeverein war. Nach drei Jahren als freischaffender Künstler ging Dellefant 1948 als Lehrer an der Meisterschule für Bauhandwerker an der Luisenstraße, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1969 blieb. Dort unterrichtete er Freihandzeichnen, Schriftenzeichnen, entwurfliches Zeichnen und Perspektive. Am 28. Oktober 1983 ist Dellefant in seiner Heimatstadt gestorben.

 

Literatur

Ziffer, Alfred: Nymphenburger Moderne. Die Porzellanmanufaktur im 20. Jahrhundert. München 1997, S. 349, 411-413